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Pilz des Jahres 2023
Der Sumpf-Haubenpilz
Der "Pilz der Jahres 2022" war der Fliegen-Pilz, den jeder kannte. Selbst Kindergartenkinder konnten ihn mühelos ansprechen. Ganz anders verhält es sich mit dem "Pilz des Jahres 2023", dem Sumpf-Haubenpilz. Er ist klein, unscheinbar und selten. Laien werden Mühe haben, ihn überhaupt als Pilz zu erkennen. Also etwas für Spezialisten.
Hier wächst der Pilz auf einem Fichtenzapfen in wässrigem Milieu. Bild: Peter Karasch
Der Sumpf-Haubenpilz ist ein Schlauchpilz (Ascomycet), der seine Sporen in Schläuchen (Asci) bildet, aus denen sie dann in die Umgebung abgeschleudert werden.
Beispiel für einen Ascus:
Sein Lebensraum sind sumpfige Stellen, Pfützen und schwach fließende Bäche. Dabei liebt er saure Umgebung. Dort lebt er als Saprobiont, der seine Nahrung aus modernden Blättern, Stängeln, Zweigen und Zapfen, meist unter Wasser, bezieht. In Kalkgebieten kommt er nicht vor.
Bild: Dr. Rita Lüder
Verbreitung des Sumpf-Haubenpilzes in Deutschland (Stand 7.10.2021) | Bild: www.pilze-deutschland.de
Schaut man sich sein Verbreitungsgebiet an, kann man erahnen, dass man ihn im Elbe-Weser-Dreieck wohl nicht finden wird. Auch anderswo ist er selten. Hinzu kommt, dass er ein Biotop besetzt, in dem der "normale" Pilzfreund eher nicht unterwegs ist.
Sein Substrat befindet sich großteils im Wasser, lediglich die Fruchtkörper wachsen aus dem Wasser heraus.
Die Fruchtkörper des Sumpf-Haubenpilzes spiegeln sich auf der Wasseroberfläche. | Bild: Dr. Rita Lüder
Die kleinen, keuligen Fruchtkörper mit dem leuchtenden, dottergelben Kopfteil und dem weißen, fast transparenten Stiel sind nicht größer als 2–4 cm. Sie sind nicht gelatinös, sondern brüchig.
Zahlreiche Exemplare des Sumpf-Haubenpilzes mimen Leuchtfeuer in der feuchten Nadelstreu. Bild: Dr. Rita Lüder
Viel Spaß beim Suchen.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Mykologie DGfM